Unterrichtsfächer
Hier können Sie sich in Kurzfassung über die Inhalte der einzelnen Unterrichtsfächer informieren. Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Deutsch
In den ersten beiden Schuljahren lernen die Schülerinnen und Schüler nicht allein Lesen und Schreiben, sondern auch freies und themenbezogenes Sprechen, Texte verstehen, verfassen, vortragen, nachspielen und bewerten. Am Anfang ist es besonders wichtig, die Schülerinnen und Schüler zum Schreiben zu motivieren. Sie werden von Anfang an ermutigt, die Schrift zum Aufschreiben eigener Ideen und Gedanken zu nutzen. So sind sie zum Beispiel beim spontanen Schreiben ihres Namens oder beim Nachzeichnen von Druckbuchstaben zu unterstützen. Wenn die Schülerinnen und Schüler die meisten Buchstaben kennen, kurze Wörter selbstständig lesen und in Druckschrift schreiben können, lernen sie das gebundene Schreiben, die „Schulausgangsschrift“. Diese entwickelt sich mit der Zeit zur lesbaren unverwechselbaren Handschrift des Kindes. Am Ende des zweiten Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler selbstständig kleine Texte schreiben, lesen, verstehen und vorlesen. Das Rechtschreiben ist zu Beginn der Schulzeit besonders eng mit dem Erlernen des Lesens und Schreibens verbunden, und das Erfassen der Laut-Buchstaben-Beziehung steht im Vordergrund. In allen Jahrgangsstufen wird der Förderung des Zugangs zum Lesen und der Entwicklung und Sicherung der Lesefähigkeit hohe Aufmerksamkeit gewidmet. Das Vorlesen, das Genießen freier Lesezeiten, Bibliotheksbesuche und das Praktizieren anderer Lesegewohnheiten lassen das Lesen zu einem festen Bestandteil im Schulalltag werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen, unterschiedlichste Texte zu verstehen und kritisch zu untersuchen. Im Laufe der Grundschulzeit wird ein Übungswortschatz aufgebaut, der rechtschreiblich zu üben ist. Dieser Übungswortschatz hat Modellfunktion für viele weitere Wörter, die schrittweise bis zum Ende der Grundschulzeit zum beherrschten Wortschatz hinzukommen. Die Schülerinnen und Schüler lernen die grammatischen Elemente von Wörtern und Wortgruppen kennen, befassen sich mit Sinnzusammenhängen innerhalb von Sätzen und auf der Ebene ganzer Texte. Von Anfang an verfassen die Schülerinnen und Schüler selbst Texte. Zunehmend planen sie deren Aufbau, schreiben sie auf, überarbeiten diese und stellen ihre Texte in der Gruppe selbstständig vor.
Sachunterricht
Der Sachunterricht unterstützt die Schülerinnen und Schüler beim selbstständigen Erschließen ihrer Umwelt und gibt ihnen gleichzeitig Hilfen zur Orientierung. Im gemeinsamen Arbeiten werden Beispiele entwickelt, wie die Kinder ihre Lebenswelt mitgestalten und ihrem Alter angemessene Verantwortung dafür übernehmen können. Dabei werden die vielschichtigen Erfahrungen der Kinder aus dem Vorschulalter aufgegriffen und weiterentwickelt. Die Schülerinnen und Schüler lernen erste naturwissenschaftliche Arbeitsweisen, wie zum Beispiel das Experimentieren sowie das zielgerichtete Beobachten und Untersuchen, kennen. Der Sachunterricht bietet allen Kindern die Möglichkeit, sich mit Pflanzen, Tieren und Naturphänomenen wie Wasser, Feuer, Magnetismus und elektrischen Strom auseinanderzusetzen. Das Orientieren auf der Karte gehören ebenso wie das Erlernen der Grundregeln für das Verhalten im Straßenverkehr als Fußgänger und Radfahrer zu den Schwerpunkten des Faches. Natürlich spielen die eigene Person der Schülerinnen und Schüler, die eigene Entwicklung, ihre Stärken und Schwächen sowie die vielfältigen Beziehungen zu anderen Menschen eine wesentliche Rolle. In diesen großen Bereich des Sozialen gehört auch die Sexualerziehung. Über Ziele und Inhalte dieser Unterrichtsarbeit werden Sie auf einem Elternabend rechtzeitig von der Lehrerin oder dem Lehrer informiert. Der Sachunterricht schafft innerhalb der ersten vier Grundschuljahre die Basis für das erfolgreiche Weiterlernen und Arbeiten im Fachunterricht ab Jahrgangsstufe 5.
Englisch
Mit der Jahrgangsstufe 3 beginnt für die Schülerinnen und Schüler der Unterricht in der ersten Fremdsprache. In den meisten Grundschulen wird als erste Fremdsprache Englisch angeboten; Sie sollten aber – wenn es Ihr Kind und Sie interessiert – auch nach Möglichkeiten fragen, Französisch, Russisch oder Polnisch zu lernen.
Mathematik
Im Laufe der Grundschulzeit wird den Schülerinnen und Schülern nicht fertige Mathematik vermittelt, sondern Mathematik als Tätigkeit betrieben. Dabei wird bewusst an die bei Schuleintritt vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit mathematischen Objekten und Strukturen angeknüpft und das Weiterlernen darauf ausgerichtet. Sie sollen lernen, ihre eigenen Lösungsideen selbstbewusst einzubringen, und bereit sein, die Ideen anderer zu verstehen. Sie sollen Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gewinnen und sich ausdauernd mit Aufgaben beschäftigen wollen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Verfahren und Methoden inhaltlich verstehen, sachbezogen und begründet auswählen und anwenden. Wenn Ihr Kind die Grundschule verlässt, dann soll es so manches können: sich in Raum und Ebene orientieren, dabei Beziehungen zwischen Objekten feststellen und diese beschreiben, Vorstellungen von Zahlen haben und sicher mit ihnen operieren, Größen vergleichen, schätzen, messen und Zuordnungen zwischen ihnen erkennen und beschreiben, Daten erfassen, auswerten und kritisch reflektieren und ein Gefühl für Wahrscheinlichkeit entwickeln.
Wirtschaft-Arbeit-Technik
Wirtschaft-Arbeit-Technik ist ein (fast) neues Fach an der Grundschule. Es baut auf dem Sachunterricht auf und wird in den Jahrgangsstufen 5 und 6 unterrichtet. Wirtschaft und Technik bestimmen in großem Umfang unser Leben. Auch die Kinder und Jugendlichen sind als Konsumenten und Techniknutzer schon Teil des Wirtschaftslebens. Deshalb hat das Fach die Aufgaben, die Urteils-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler z. B. in ihren Konsumentscheidungen zu fördern, ihnen den Einstieg in eine technische und ökonomische Grundbildung zu ermöglichen und ihnen bei ihren Fragen der Berufs- und Lebensgestaltung erste Orientierungen zu vermitteln. Der Unterricht gliedert sich in die drei Schwerpunkte Wirtschaft, Technik sowie Berufsorientierung/ Lebensplanung. Ausgehend von ihren Erfahrungen im familiären Umfeld setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den wirtschaftlichen Entscheidungen im privaten Haushalt und beim Konsum auseinander und verstehen wichtige Wechselbeziehungen zwischen Haushalten und Unternehmen auf dem Markt. Sie werden an das technische Handeln herangeführt, produzieren, testen und lernen, technische Lösungsprinzipien zu verstehen. Da sie Vorstellungen von ihrer eigenen Zukunft haben und sich berufliche Perspektiven ausmalen, lernen sie, ihre Interessen und Stärken zu erkennen und ihre Ansprüche an eine sich ständig verändernde Berufs- und Arbeitswelt zu klären. Der Unterricht benötigt für das Themenfeld „Technik” eine Werkstatt, ist handlungsorientiert und kein Buchunterricht. Zur Untersuchung und Anschauung ist auch das Aufsuchen eines Lernortes außerhalb der Schule wichtig.
Biologie Physik (Naturwissenschaften)
In der Jahrgangsstufe 5 wird der Sachunterricht aus den vorhergehenden Jahren fortgesetzt – jetzt allerdings in einem Lernbereich mit größerer Betonung der Naturwissenschaften Biologie und Physik. Die Mädchen und Jungen lernen jetzt konzentriert zu beobachten, zu beschreiben, zu planen und auszuwerten. In eigenen kleinen Experimenten können sie ihre technischen Kenntnisse anwenden und gleichzeitig den Nutzen, aber auch die Probleme des Zusammenspiels Mensch – Natur – Technik erkennen. Indem sie zum Beispiel Pflanzen in einem Gewächszelt züchten oder Tiere pflegen, lernen sie viel über den Wärmehaushalt der Natur, über Nahrungskreisläufe, Elektrizität, Lichtbrechung und vieles andere.
Geografie Geschichte Politische Bildung (Gesellschaftswissenschaften)
Hier werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, sich mit ihrer Lebenswirklichkeit aus ganz neuen Blickwinkeln auseinanderzusetzen: Geschichtliche Entwicklungen werden mit politischen Verhältnissen in Verbindung gebracht. Der Geografieunterricht macht es möglich, im Unterricht Erarbeitetes geografischen Regionen zuzuordnen und Beziehungen zwischen gesellschaftlichen Prozessen und geografischen Faktoren aufzuzeigen und zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel alles rund um das Thema „Stadt“ besprechen, „Wohnen gestern und heute“ beleuchten oder sie suchen nach den Ursachen für Ein- und Auswanderung von großen Menschengruppen. Alle drei Teile des Lernbereichs – Politische Bildung, Geschichte und Geografie – sind beim Erarbeiten eines Themas wichtig.
Musik
Die Trommel schlagen und die Triangel klingen lassen – Instrumente und Klänge können so verschieden sein. Im Unterricht erfahren die Schülerinnen und Schüler vieles über Töne und Klänge, über bekannte und unbekannte Instrumente aus aller Welt, befassen sich mit den Musikstilen der verschiedenen Epochen und lernen die Noten kennen. Musikunterricht ist Musik machen, Musik hören, Musik verstehen – und nach ihr tanzen.
Kunst
Schon vor der Schule haben Kinder Gestaltungs-, Darstellungs- und Ausdrucksformen entwickelt, einzelne Verfahren und Techniken kennengelernt und bereits mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet. Kindliche Bilder sind ein Beleg dafür, wie fantasievoll Kinder ihre Welterfahrung deuten. Die über Sinnestätigkeit gewonnenen Eindrücke von Formen, Farben, Figuren und räumlichen Konstellationen sowie Tönen und Rhythmen, Gerüchen und Bewegungen verbinden sich mit den inneren Bildern der Schülerinnen und Schüler. In diesen Vernetzungen spiegelt sich die Vielfalt ihrer Beziehungen zur Welt. Im Kunstunterricht entwickeln sie im ständigen Wechselspiel von Selbermachen, anderes betrachten und darüber sprechen ein ästhetischkünstlerisches Verhalten, das ihren erkundenden Zugang zur Welt fördert. Das lernen sie beim eigenen Malen, Zeichnen, Drucken und Formen und im Gespräch über ihre und die Arbeiten anderer. So werden die praktischen und kreativen Fähigkeiten Ihres Kindes gefördert. Am Ende der Grundschulzeit sollen die Kinder in der Lage sein zu erkennen, dass ästhetisch-künstlerische Erfahrungen an bestimmte Handlungs- und Ausdrucksformen sozialer Interaktion gebunden sind. Eigenes Empfinden und Gestalten stehen in einem Spannungsverhältnis mit dem der anderen. Sie haben ihre Fähigkeit zur Urteilstoleranz und zum Perspektivwechsel erweitert und gelernt, die Sichtweisen anderer aufmerksam wahrzunehmen, zu respektieren und Empathie für die Gefühle und Ausdrucksformen anderer zu entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Freiräume für individuelle ästhetische Erfahrungen, Erkenntnisse und Verhaltensmöglichkeiten und bringen sich als handelnde Personen ein. Sie nehmen sich so als agierende und reagierende Subjekte wahr und entwickeln Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Sport
Schulsport ist „Sport für alle“, da er alle Schülerinnen und Schüler erreicht. Er bietet somit ein wichtiges Erprobungsfeld zur Herausbildung der eigenen Identität und sozialer Beziehungen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, mit ihrer eigenen Körperlichkeit umzugehen, und entwickeln Gesundheitsbewusstsein. Schulsport öffnet somit den Blick für die Gesamtheit von Bewegung, Spiel und Sport und greift gleichzeitig den natürlichen Bewegungsdrang der Schülerinnen und Schüler auf. Vielfalt, Verantwortungs- und Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Eigentätigkeit, Kooperationsbereitschaft und das Sammeln von Erfahrungen erfolgen im praktischen Handeln. Die pädagogische Leitidee des Schulsports wird deshalb mit folgendem Doppelauftrag formuliert: Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport und Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur.
Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde
Im Fach LER werden Kenntnisse über verschiedene Kulturen, Weltanschauungen und Religionen vermittelt und Grundfragen menschlicher Existenz bewusst gemacht und unter ethischen Gesichtspunkten diskutiert. Zugleich bietet der Unterricht den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6 Gelegenheit, sich mit Themen und Fragen der Gestaltung des eigenen Lebens zu beschäftigen. Sie lernen Möglichkeiten kennen, Probleme zu lösen und Konflikte zu bewältigen. Eigene Erfahrungen werden reflektiert und Zukunftsvorstellungen entwickelt. Die Themenschwerpunkte gliedern sich dementsprechend in soziale Beziehungen, existenzielle Erfahrungen, individuelle Entwicklungsaufgaben, Welt, Natur und Mensch, Weltbilder, Kulturen, Interkulturalität und Frieden und Gerechtigkeit – Hoffnungen für die Welt. Das Fach LER wird bekenntnisfrei, religiös und weltanschaulich neutral unterrichtet. Ziel des Unterrichts ist es, bei den Heranwachsenden die Ausbildung begründeter eigener Vorstellungen und Haltungen – selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Denken und Handeln – zu befördern. Das Unterrichtsfach wird derzeit an Schulen unterrichtet, in denen die entsprechend qualifizierten Lehrkräfte bereits vorhanden sind. Es wird schrittweise auf alle Grundschulen des Landes ausgeweitet. Eltern können gegenüber der Schule erklären, dass ihr Kind Religionsunterricht anstelle des Faches LER erhält und von der Teilnahme am Unterricht in LER befreit werden soll. Dafür ist der Besuch eines solchen Unterrichts nachzuweisen. Eine entsprechende Erklärung ist in schriftlicher Form abzugeben. Die Schulen informieren die Eltern über Inhalte und Fristen rechtzeitig. Selbstverständlich ist es auch möglich, sowohl am Unterricht in LER als auch am Religionsunterricht teilzunehmen. Die Schulen müssen dafür die organisatorischen Voraussetzungen schaffen.
Begegnungssprache (nur Flex)
In unseren Grundschulen gibt es schon vor Beginn des Unterrichts in der ersten Fremdsprache ein fremdsprachliches Unterrichtsangebot – die Begegnung mit fremden Sprachen. Dabei handelt es sich nicht um ein eigenständiges Unterrichtsfach, sondern es findet fremdsprachliches Lernen im Unterricht anderer Fächer statt, indem Anlässe und Möglichkeiten aufgegriffen werden, die die Begegnung mit einer anderen Sprache und Kultur altersgerecht erlauben. Dadurch werden erste Fähigkeiten im Sprechen und Verstehen einer Fremdsprache vermittelt, vor allem aber soll Freude am Umgang mit fremden Sprachen geweckt werden, um die Schülerinnen und Schüler auf das weitere fremdsprachliche Lernen vorzubereiten. Begegnung mit fremden Sprachen wird grundsätzlich für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 angeboten. Erkundigen Sie sich an Ihrer Grundschule, in welcher Sprache Begegnung mit fremden Sprachen angeboten wird und in welche Fächer die begegnungssprachlichen Sequenzen integriert werden.